Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt in einer Urkunde vom 05. Mai 1072 die Befreiung der Eigenkapelle des Grafen Bertholdus und seiner Ehefrau Hedewiga in Ravengiersburg aus dem Verbande der Mutterkirche



"…amicus et familiaris noster comes Bertholdus cum fideli coniuge sua Hedevviga consanguinea nostra cappelam suam in loco, qui dicitur Rebengeresburc intra terminus alterius ecclesie matris scilicet statutam .."

 

"…Cunigunde cometisse comitis Emmechonis vidue suisqe coheredibus Arnolfo et Bertrammo …”

“Hec sunt nomina testium: Zeizzolfus comes. Emmicho comes et frater suus Bertholdus. Ludevvigus comes. Bertholdus comes. Arnoldus et frater suus Beretram.”

 

 

Quellen:
Manfred Stimmig,    Mainzer Urkundenbuch (Erster Band) Nr. 333 Seite 228
Heinrich Baldes,     Die Salier und ihre Untergrafen in den Gauen des Mittelrheins
                                   Seiten 49-53

 

Erzbischof Siegfried I von Mainz beurkundet hier die Abtrennung der Eigenkapelle des Grafen Bertholdus und seiner Gemahlin Hedwig in Ravengiersburg aus dem Verband der Mutterkirche. Die Mutterkirche wurde vom dem Grafenpaar dafür mit 2 ¾ Hufen entschädigt.

Dann habe der Erzbischof Udo von Trier mit Zustimmung von Gräfin Kunigunde, der Witwe des Nahegaugrafen Emmecho, und deren Miterben Arnolf und Bertram die Kapelle eingeweiht.

Zeugen sind Graf Zeizzolfus, die Grafen Emmicho und sein Bruder Bertholdus, die Grafen Ludevvigus und Bertholdus sowie die Brüder Arnold und Bertram.

 

 

 

Laut Heinrich Baldes ergibt sich daraus folgender Hintergrund:

 

Bei der Eigenkapelle zu Ravengiersburg handelt es sich um Erbgut des Grafenpaares.
Da Kunigunde, als Witwe des verstorbenen Nahegaugrafen Emicho IV benannt, am Besitz des Grafen Bertold erbbeteiligt ist, kommt er zu dem Schluss, dass Kunigunde eine Angehörige des Bertholdschen Hauses sein muss und zwar in diesem Falle eine Schwester des Stifters Bertold. Denn dieser hatte keine Kinder.


Es ergibt sich laut Heinrich Baldes daraus folgendes Verwandtschaftsverhältnis:

 

Emicho der IV heiratete Kunigunde, die Schwester des Grafen Bertold, der 1074 das Kloster Ravengiersburg gründete.

Vor 1072 noch starb Emicho IV und hinterließ seine Gemahlin Kunigunde mit zwei Söhnen, Emicho V und Bertold. Emicho V erscheint dann in der Urkunde von 1074 (Gründung des Chorherrenstiftes Ravengiersburg) als Nahegaugraf, da die Güter aus dieser Urkunde teils in Grafschaft Emichios und teils in der des Grafen Bertold (Onkel der beiden Neffen) liegen.

 

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